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Beitrag Pressemitteilung:

09.07.2020

Insolvenzen im April: Die Unternehmensinsolvenzen sind weiter deutlich rückläufig

Die heute veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamtes weisen einen deutlichen Rückgang (-13,3%) der Unternehmensinsolvenzen für April 2020 aus. Auch der Trend für Juni (-8,6%) zeigt, dass die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht zu weniger Insolvenzen bei Unternehmen führt. Eine Entwicklung, die sich umkehren wird, wenn die gesetzlichen Hilfsmaßnahmen wieder aufgehoben werden.

Das Statistische Bundesamt hat heute* die aktuellen Insolvenzzahlen für den Monat April mit einer Prognose für Juni 2020 veröffentlicht: Demnach haben im April 1465 Unternehmen Insolvenz angemeldet – 13,3 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Auch der Trend für den Monat Juni zeigt eine weiter rückläufige Entwicklung. Die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie und die daraufhin eingeführten gesetzlichen Hilfsmaßnahmen wie die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht führen zu einem Rückgang der eröffneten Unternehmensinsolvenzen um 8,6 Prozent.

Noch sinken die Zahlen, aber sobald die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht am 30. September endet, erwartet der Berufsverband der Insolvenzverwalter Deutschlands, VID, einen deutlichen Anstieg der Unternehmensinsolvenzen. „Wir gehen davon aus, dass die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht nicht über den 30.09.2020 verlängert wird, sofern wir in Deutschland keinen erneuten Anstieg der Infektionszahlen verzeichnen. Dann sind insolvente Unternehmen wieder uneingeschränkt verpflichtet einen Insolvenzantrag zu stellen“, erklärt Dr. Christoph Niering, Insolvenzverwalter und Vorsitzender des Berufsverbands.

Das ifo Institut sieht die Wahrscheinlichkeit einer Insolvenzwelle: Laut einer Umfrage** sieht sich ein Fünftel der deutschen Unternehmen durch die Coronakrise gefährdet – die Beeinträchtigungen seien existenzbedrohend. Besonders betroffen sei der Touristik- und Gastronomiesektor. Aber auch bei den Kreativen und Künstlern befinden sich viele in einer wirtschaftlichen Schieflage.

Die beigefügte VID-Grafik*** zeigt die aktuelle Entwicklung der Unternehmensinsolvenzzahlen in den letzten Monaten der Coronakrise. Neben den Zahlen des Jahres 2019 werden den prognostizierten Zahlen des Statistischen Bundesamtes auch die Zahlen aus dem Jahr 2009, dem Jahr der Finanzkrise, gegenübergestellt.

„Der Vergleich mit den Insolvenzzahlen des Finanzkrisenjahrs 2009 macht deutlich, wie stark die aktuellen Krisenmaßnahmen von Bund und Ländern auf das Insolvenzgeschehen eingewirkt haben. Ohne die Maßnahmen läge die Zahl der Insolvenzen erkennbar über denjenigen des Jahres 2009. Tatsächlich wird aber sogar der historische Tiefstand der Insolvenzen des Vorjahrs deutlich unterboten,“ so der VID-Vorsitzende weiter.

 

*Quelle: April 2020: 13,3 % weniger Unternehmensinsolvenzen als im April 2019: https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2020/07/PD20_256_52411.html

** Pressemitteilung: ifo Institut: Ein Fünftel der deutschen Firmen hält sich für gefährdet https://www.ifo.de/node/56536

*** Beigefügte Grafik des VID: Entwicklung der Unternehmensinsolvenzzahlen in der Coronakrise (IN-Verfahren), © Verband Insolvenzverwalter Deutschlands (VID)/Juli 2020, Grafik kostenfrei nutzbar

 

Über den VID:

Der Verband Insolvenzverwalter Deutschlands ist der Berufsverband der in Deutschland tätigen Insolvenzverwalter. Mit mehr als 470 Mitgliedern vertritt er die überwiegende Mehrheit dieser Berufsgruppe. Die Mitglieder verpflichten sich auf „Grundsätze ordnungsgemäßer Insolvenzverwaltung“ und zur Zertifizierung nach ISO:9001. Damit setzt der Verband Maßstäbe für eine unabhängige, transparente und qualitativ anspruchsvolle Insolvenzverwaltung. Voraussetzung für die Mitgliedschaft ist eine mindestens dreijährige Tätigkeit als Unternehmensinsolvenzverwalter.

Kontakt:
Manuela Doss, Pressereferentin
Fon: 030 20 45 55 25
Email: presse@vid.de
www.vid.de

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